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WAZ: Das Geld aus der Wüste

Archivmeldung vom 04.04.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.04.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Vor gar nicht langer Zeit wurden Staatsfonds als größte Gefahr für den Standort D entdeckt. Deutschlands Ausverkauf an Russen und Chinesen schien nah. Ein paar Krisenmonate später sind aus den Firmenfressern die Hoffnungsträger geworden. Chinesische Staatsgelder sollen der US-Wirtschaft auf die Beine helfen, Petrodollar aus dem Golf Konzerne durch die Krise bringen.

Unternehmen wie Daimler wissen Investoren aus der Wüste schon lange zu schätzen. Im Unterschied zu Hedgefonds verwalten sie nicht das Geld renditehungriger Privatiers, sondern Staatsvermögen. Gerade Scheichs investieren meist langfristig. Auch, um für die Zeit nach dem Öl vorzusorgen. Deshalb legen sie ähnlich konservativ an wie Arbeiter, die für ihre Rente sparen.

Wenn etwa Abu Dhabi Ferrostaal kauft, lautet das Ziel nicht Zerschlagung, sondern Wachstum. Daimler leihen die Scheichs ihr Geld, weil sie an die Marke Mercedes glauben. Würden sie auch bei Opel einsteigen, wäre das eine echte Wertschätzung. Wenn nicht, wäre auch das ein Erkenntnisgewinn. Doch bisher steht nicht mehr fest als das Ende des bisherigen Desinteresses. 

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (von Stefan Schulte)

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