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Rheinische Post: Fehler der USA

Archivmeldung vom 17.02.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.02.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die USA haben im Folterskandal im irakischen Gefängnis Abu Graib mehrere Fehler gemacht. Ihr größter Missgriff war die Folter überhaupt. Danach wurde es besonders in der muslimischen Welt schwierig, die von Präsident Bush verkündeten Werte wie Demokratie, Toleranz und Freiheit zu verkaufen.

Der zweite schwere Fehler war, den Folterskandal nur unzureichend aufzuarbeiten. Es hat Verurteilungen gegeben, aber es war nicht die volle Wahrheit, die zu Tage trat. Es wäre verantwortungsvoller gewesen, die ganze Wahrheit über Abu Graib gleich öffentlich zu machen und den Schock auszuhalten. Es war unrealistisch zu hoffen, dass sich Teile im Keller der Geschichte verstecken lassen.

Nun kommen für Eingeweihte bekannte Fotos in die Öffentlichkeit. Sie werden die Frage der politischen Verantwortung erneut und sehr laut stellen. Die dunkle Seite der USA wird zu einem Zeitpunkt auf die Tagesordnung der Irak-Debatte gesetzt, der Washington nicht passen kann. Die islamische Welt ist in Aufruhr wegen der Mohammed-Karikaturen. Der Atomstreit mit dem Iran ist nicht entschärft und nun die Galerie des Grauens mit schockierenden Folterbildern. Die Wut der islamischen Welt wächst.

Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post

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