Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zur "Maut-Panne"
Archivmeldung vom 12.09.2017
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Freigeschaltet durch André OttNach Ansicht von Noch-Verkehrsminister Alexander Dobrindt sind rund fünf Millionen Euro , die an einige private Autobahnbetreiber zu viel überwiesen worden sind, keine große Sache. Peanuts, angesichts einer Größenordnung von viereinhalb Milliarden Euro, die die Lkw-Maut im Jahr in die Kassen des Bundes spült.
Doch solche Beschwichtigungen darf man dem CSU-Politiker nicht durchgehen lassen. Denn Dobrindt beschönigt einen Fehler, der offenbar im System der frühen ÖPP-Projekte steckt. Die Idee dieser Projekte ist einfach: Private Betreiber bauen bestimmte Autobahnabschnitte aus und erhalten im Gegenzug die Einnahmen aus der Lkw-Maut vom Staat. Und das 30 Jahre lang.
Doch der Teufel steckt im Detail. Dass das Maut-System nicht zwischen großen und kleineren Lkw unterscheidet, ist im Hause Dobrindt offenbar niemandem aufgefallen - oder man hat großzügig darüber hinweg gesehen. Beides verheißt nichts Gutes für Dobrindts Lieblingsprojekt Pkw-Maut, die freilich nach einem ganz anderen System erhoben wird. Den Nachweis, dass die "Ausländer-Maut" am Ende mehr einbringt als sie kostet, konnte Dobrindt noch nicht erbringen.
Quelle: Mittelbayerische Zeitung (ots) von Reinhard Zweigler