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Globales Geschehen: Was können wir tun?

Archivmeldung vom 04.07.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.07.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Wir schauen in die Welt, sie steht Kopf: Krisen, Kriege, Katastrophen. Was ist hier eigentlich los? Sind wir alle verrückt geworden? Drohnen, Panzer, TTIP, Banken-und Finanzkollapse: Warum vernichten wir uns vorsätzlich? Kommen wir da je wieder heraus? Und wenn ja, wie?

Ein Blick in die Weltnachrichten: Es ist eine Ansammlung schwieriger Zustände, die gemeldet werden. Das Geldsystem erodiert, weltweit schlagen die Probleme hoch. Kaum jemand schenkt den jüngsten Pannen in Bulgarien die angemessene Beachtung, als plötzlich das Bankensystem ausgehebelt wurde. Was ist dort los? Warum heben die Wohlhabenden ihr Geld ab oder transferieren es in an andere Länder? Ganz einfach: Weil es nun deutlich wird, dass das weltweite Finanzsystem vor seinem Ende steht. Wer Augen hat, der schaue.

Wir sehen in den Nahen Osten. Vergeltungsaktionen sind an der Tagesordnung, sie sollen Morde sühnen, Ungerechtigkeiten, Vergehen gegen andere Religionsgruppierungen.

In anderen Ländern kocht die pure Verzweiflung hoch: Wieder stehen sich Religionen gegenüber, im Irak, in Ägypten, in Syrien, in den afrikanischen Ländern. Alle diese Menschen kämpfen um ihre Überzeugung, mit erlaubten und unerlaubten Methoden. Auffällig dabei: Niemand will nachgeben, keiner sucht mehr Kompromisse, geschweige denn, Konsens.

Schauen wir nach Deutschland: Die Meldungen, dass die Städte und Gemeinden mit dem Flüchtlingsproblem nicht mehr fertig werden, häufen sich. Schuldige werden gesucht, Anklagen erhoben. Meist gegen die Flüchtlinge selbst. Doch wer will es ihnen verdenken, dass sie ihre brachliegenden Länder verlassen? Sollten wir nicht lieber fragen, warum diese Staaten kaputt sind? Schnell wären wir an unserer eigenen Haustüre angelangt, müssten erkennen, dass wir es sind und waren, die ihnen ihre Lebensgrundlagen rauben, wieder durch das falsche, weltweite Geldsystem, welches mit rabiaten Zinsen den Ärmsten die letzten Münzen aus den Taschen zieht. Ob in zurückliegenden Jahrhunderten, zur Zeit der Kolonialisierung, oder durch heutige, imperialistische Bestrebungen, stets ist es die Gier nach Geld und Macht, welche furchtbares Leid und Unheil über die Welt bringt. Doch wer nennt die wirklich Verantwortlichen? Diese sind es selbst, die jede Veröffentlichung darüber zu verhindern suchen, während die ausführenden Medienschaffenden folgsam ausführen, was verlangt wird: Sie vertuschen, verschweigen lieber, nennen andere Schuldige, die es doch in Wahrheit niemals sein können.

Oder schauen wir in die Ukraine: Was geschieht dort gerade? Ist es nicht dasselbe, was wir schon in anderen Ländern beobachten mussten, in junger Vergangenheit? Zerstörung aus Gier, die Klaviatur der vorsätzlichen Vernichtung wird von internationalen Misstönen begleitet, die dort gar nicht hingehören. Genau wie im Irak, Libyen, Syrien, Afghanistan und etlichen Staaten mehr: Sie alle wurden kaputt gemacht, zerrieben, durch die Machtansprüche einzelner global Agierender, Mächtiger. Schauen wir heute dorthin, was müssen wir erblicken? Destruktion, Verwüstung, Leid und Elend. Millionen von Menschen wurden im Laufe der letzten Jahre getötet, Millionen wurden vertrieben, sie verloren ihre Heimat, ihre Familien, ihr Hab und Gut, ihre Ehre, ihre Kultur, ihre Identität.

Traurig ist die Bestandsaufnahme, wenn wir weitersehen wollen: Europa stirbt. Die Menschen in den 28 Ländern haben keine Lebensenergie mehr, sie vermehren sich nicht mehr in jenem Maße, wie es erforderlich ist, um die Gesellschaften zu erhalten: Europa stirbt aus. Doch wen stört es? Kaum jemanden. Im Gegenteil, schulterzuckend nimmt man es hin,- und wendet sich dem Alltagsgeschehen zu. Der Sinn für das eigene Volk ging verloren, Pflicht und Treuebereitschaft, für das Vaterland sich einzusetzen, ist verklungen im Mediengeschrei der letzten Jahrzehnte, welches jegliches tiefere Empfinden für die eigene Art übertönte.

Sehen wir uns die Menschen an, blicken wir in ihre Gesichter: Sind sie glücklich? Gewiss, einige wenige sind darunter, die leichter daherzukommen scheinen als der große Rest. Die meisten gehen mit gebeugten Schultern, mit gesenktem Blick, denn sie ahnen, dass sie diese Lasten alle gar nicht mehr tragen können. Die Kinder? Sie stehen schon im selben Überlebenskampf wie die Großen. Sie kriegen ja alles mit, was läuft, was abverlangt, was erfüllt werden soll. Aber sie soll man es überhaupt bewältigen? Unmöglich.

Was ist das für eine Zeit, in der wir leben? Ja, es ist schon richtig: Not und Elend hat es zu allen Zeiten gegeben, doch so viel überall auf der Welt, gleichzeitig?

Was kann uns noch helfen? Nein, es sind nicht die großen Entscheidungen der Politiker, der herrschenden, der Global Players, die uns herausholen werden aus dieser Zwangsjacke. Sondern wir alleine können den Weg nur noch herausfinden, jeder für sich. Wer die Gier der anderen beklagt, darf selbst nicht mehr gierig sein. Wer über Ungerechtigkeit schimpft, muss sie selbst fortan vermeiden. Wer die Betrüger dieser Welt kritisiert, darf sich selbst nichts mehr in dieser Hinsicht leisten, versteht ihr? Auch nicht in den allerkleinsten und vermeintlich harmlosen Dingen. Wer über Lieblosigkeit klagt, mag einmal in den Spiegel schauen: Was kann er den anderen Menschen geben? Und was ist er bereit, ihnen von seiner wahren Nächstenliebe abzugeben?

Wer die böse und schlechte Welt beklagt, wer auf die Politiker schimpft, auf die Journalisten, auf Ausländer und Einheimische, der soll zuerst vor seiner eigenen Türe zu kehren beginnen. Würden wir alle dies tun, so ginge es vermutlich schneller, um in eine bessere Welt zu kommen. Warum fangen wir nicht einfach an? Jetzt, hier, sofort?

Quelle: Kommentar von Eva Herman - „Stimme Russlands"

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