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Lausitzer Rundschau: Atomenergie-Branche nach Vattenfall-Pannen unter Druck

Archivmeldung vom 17.07.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.07.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Atomkraftwerke stehen still, Vorstandsmitglieder müssen gehen, Millionen-Aufträge für die Ursachenforschung und technische Verbesserungen werden eilig vergeben. Seit dem 28. Juni, seit den Störfällen von Krümmel und Brunsbüttel, ist Wirtschaftsminister Michael Glos (CSU) mit seinen leidenschaftlichen Plädoyers für eine Verlängerung der Laufzeiten nicht mehr gehört und gesehen worden.

Die Energiekonzerne schweigen betreten, die Kanzlerin ebenso. Das Argumentationsgebäude der Atomlobby, das schon dabei war, sich in der Energiedebatte wieder durchzusetzen, ist eingestürzt; der innerkoalitionäre Konflikt um den Atomausstieg vorerst beendet. Zwei kleine elektrische Funken haben genügt.
Die personellen Konsequenzen bei Vattenfall sind Versuche einer Notfallrettung für die ganze Branche und die ganze Technologie. Sie kommen zu spät. Wie noch jeder AKW-Betreiber, von Tschernobyl bis Three Mile Island, hat auch dieser Konzern das Ausmaß des Schadens und der Fehlreaktionen in der Steuerungszentrale zu verschleiern versucht. Bis es eben nicht mehr ging.
Nun wird der Hebel umgelegt, wird auf Transparenz gemacht. Bis zum nächsten Mal. Das bleibt als Eindruck zurück.
Zu fragen ist: Warum sind sich die Betreiber der Überzeugungskraft ihrer angeblich so sicheren Technik so wenig sicher, dass schon ein relativ kleiner Störfall wie dieser zu solchen Reaktionen führt? Oder wissen sie etwa, wie wenig genügen kann, um am Ende einen ganzen Reaktor zum Einsturz und zur Kernschmelze zu bringen?

Quelle: Pressemitteilung Lausitzer Rundschau

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