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Neue OZ: Druck der Öl-Branche

Archivmeldung vom 14.10.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.10.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Nicht wenige US-Amerikaner dürften verwundert sein, dass Präsident Obama wieder nach schwarzem Gold bohren lassen will. Gab es denn nicht erst vor wenigen Wochen im Golf von Mexiko die größte Ölkatastrophe der Geschichte? Hatte Obama damals nicht erst im Licht der Kamerascheinwerfer alle Tiefseebohrungen verboten?

Überraschend schnell scheint die US-Regierung dem Druck der Energiekonzerne nachzugeben. Doch der Eindruck wäre falsch, Obama wollte keine Konsequenzen ziehen. Im Gegenteil. Die Schwachstellen bei der Behördenaufsicht wurden erkannt. Die Auflagen sind massiv verschärft worden, damit sich eine Tragödie wie bei der Ölbohrplattform Deepwater Horizon nicht wiederholen kann. Diesen Weg schlägt auch die Europäische Union ein. Ein Verbot von Bohrungen lehnt sie mittlerweile auch ab. Dieser drastische Schritt würde nicht nur einen enormen volkswirtschaftlichen Schaden verursachen und die Abhängigkeit von Russland und dem Nahen Osten verstärken. Das Risiko lässt sich durch Ausschöpfen aller technischen Möglichkeiten und mit starken Sicherheitsmaßnahmen auch so weit minimieren, dass eine Ressourcengewinnung in der Tiefsee erfolgen kann. Die Ölkonzerne haben keinen Grund zum Jubeln. Ihnen dürfte klar sein: Noch ein Desaster wie im Golf von Mexiko kann sich weder die Umwelt noch die Branche leisten.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung

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