Lausitzer Rundschau: Skandal um Bodenreformland in Brandenburg
Archivmeldung vom 13.02.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEs ist ein Treppenwitz der Geschichte, dass jetzt die Linkspartei in Brandenburg zum Verteidiger der Eigentumsrechte wird, die CDU sich deswegen in einer ganz neuen Art von Bündnis wiederfindet und dazwischen die scheinbar so unangreifbaren märkischen Sozialdemokraten mühsam und ziemlich fassungslos versuchen, die Schadenbilanz der Bodenreformland-Affäre zu minimieren.
In der Sache ist so manches, was in den vergangenen Tagen zu hören war, auch dem Umstand geschuldet, dass ansonsten in Potsdam nicht allzu viel passiert. Da knallt ein niederschmetterndes Urteil eines Bundesgerichts dann mit doppelter Wucht auf und stellt klar, dass auch der, der nichts macht, viel falsch machen kann. Für Matthias Platzeck (SPD) und die Seinen ist die ganze Angelegenheit äußerst unangenehm. Dass die Brandenburger gut regiert werden, das sollte Leitmotiv der kommenden Wahlkämpfe werden. Jetzt aber geht es erstmal um Antworten auf die Frage, ob die in Potsdam überhaupt wissen, was sie tun. Die brandenburgische SPD täte gut daran, sich etwas gründlicher Gedanken darüber zu machen, wo die tieferen Ursachen der Misere liegen. Sie wird dann schnell auf die Erkenntnis stoßen, dass 18 Jahre an der Macht eine gewaltige Hypothek für die insgesamt eher schmalbrüstige Partei sein können. Und die müssen die scheinbar unersetzlichen Sozialdemokraten selbst abzahlen.
Quelle: Lausitzer Rundschau