Südwest Presse: Kommentar zur Postbank
Archivmeldung vom 26.10.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSo ganz freiwillig ist der jüngste Konsolidierungsschritt in der deutschen Finanzwirtschaft nicht zustande gekommen. Nicht weil die Postbank gedrängt werden musste, sondern weil zumindest ein Verkäufer unter Druck stand. Den Gewerkschaften ist ihre Unternehmensholding BGAG zur Last geworden. Seit Jahren produziert sie meistens rote Zahlen. Konsequenz: Die BGAG muss ihre Beteiligungen verkaufen, damit den Gewerkschaften noch ein wenig Geld bleibt.
Die BHW ist die Perle im Portfolio der BGAG. Mit einem Manko: Der
Beteiligung an der fußkranken Hypothekenbank AHBR. Der Druck aus den
Gewerkschaftszentralen hat die BGAG deshalb dazu getrieben, beides
von einander zu entkoppeln. Das war die Chance für die Postbank.
Die hat der clevere Postbank-Chef Wulf von Schimmelmann beim Schopfe
gegriffen. Strategisch ist die BHW für die Bonner ein Glücksfall,
denn in Sachen private Vorsorge und Bausparen war die Postbank
bislang nicht wirklich stark. Insofern ergänzen sich beide Institute
fast perfekt. Es gibt wenig Überschneidungen, Arbeitsplätze sind kaum
in Gefahr.
Die Wachstumschancen sind beträchtlich. Die Postbank kann im Fundus
der gut vier Millionen BHW-Kunden fischen, die BHW bei rund 12
Millionen Postbank-Kunden. Die Postbank bleibt nicht erst seit ihrem
Börsengang im vergangenen Jahr eine Erfolgsgeschichte.
Quelle: Pressemitteilung Südwest Presse