Rheinische Post: Sicherheit hat Vorfahrt
Archivmeldung vom 02.08.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDiese Sinnfrage hat sich jeder schon einmal gestellt: Am späten Abend, allein auf weiter Flur, kein Auto in Sicht - und warum ist die Ampel trotzdem rot?
Keine Frage: Es macht Sinn, nachts auf wenig befahrenen Straßen
die Ampeln abzustellen. Es spart Energie, Zeit und schont die Umwelt.
Der Gedanke ist nicht neu. In vielen Städten gehen nachts die
(Ampel-)Lichter aus, allerdings nur in wenigen so radikal wie jetzt
in Duisburg.
Die Frage ist allerdings, ob die Politik dort nicht über das Ziel
hinausschießt. Wenn die Stadt Duisburg 80 Prozent ihrer Ampeln
ausschaltet, können davon nicht nur Seitenstraßen betroffen sein -
damit steigt das Unfallrisiko. Wie 1982, als Duisburg bereits einmal
probeweise 152 Ampeln ausschaltete und die Unfallzahlen stiegen.
Damals war der Schaden größer als der Nutzen.
Sparen darf nicht auf Kosten der Sicherheit gehen. Zumal die Technik heute energiesparende Alternativen bietet. Dort lohnt es sich zu investieren. Wenn es um das nächtliche Abschalten der Ampeln geht, müssen Fachleute (und nicht Politiker) in jedem Einzelfall abwägen und auch immer wieder überprüfen, ob die ausgeschaltete Ampel ein zusätzliches Unfallrisiko birgt. Und im Zweifel für die Ampel und gegen mögliche Unfallopfer entscheiden.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post