Rheinische Post: Werbetrick von Aral
Archivmeldung vom 01.12.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittFür aufmerksame Autofahrer kam es nicht überraschend: Das Mineralölunternehmen Aral verlangt nur noch einen Preis für Normal- und Superbenzin. Zuvor hatte der Unterschied gerade noch einen Cent betragen. Doch was jetzt als Erleichterung für die leidgeprüften Autofahrer daherkommt, bringt in erster Linie den Öl-Konzernen neue Einnahmen.
Denn die planen den Ersatz des Normalbenzins durch das
höherwertige und teurere Super. Sie sparen dann etliche Zapfsäulen,
unterschiedliche Produktionsverfahren und umständliche Transporte
ein. Der Autofahrer hat eine Wahlmöglichkeit weniger. In einem Markt
mit wenigen Anbietern wie dem für Mineralöl können die Unternehmen
das recht leicht durchsetzen. Dem Marktführer Aral werden mit
Sicherheit bald die anderen folgen. Auch wenn die blaue Marke
werbewirksam den Preis für Super senkt: Bei täglichen Schwankungen
von bis zu sechs oder sieben Cent fällt die einmalige Kürzung um
einen Cent kaum ins Gewicht.
Schon auf weitere Sicht werden die Unternehmen die Preise wieder
kräftig anheben. Dafür sorgt schon die weltweit hohe Nachfrage nach
Erdöl. Dem Autofahrer werden auch noch jene kleinen Freiheiten
genommen, die das billigere Normalbenzin vor allem für Kleinwagen
noch bot.
Quelle: Rheinische Post (von Martin Kessler)