Westfalenpost: Unsicher
Archivmeldung vom 08.12.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Rente ist sicher - jedenfalls für die Versicherungen. Die Riester-Verträge sind für die Unternehmen eine perfekte Vorsorge, für die allermeisten Kunden offenbar nicht. Diesen Schluss lassen die Untersuchungen der Verbraucherzentrale und der Zeitschrift "Öko-Test" zu.
Demnach sind es die Versicherungen, die an den Zulagen verdienen, die der Staat für die private Altersvorsorge zahlt. Die Kunden hingegen haben nichts davon, täten oft besser daran, eine Privatversicherung abzuschließen. Welches Produkt im Einzelfall das richtige fürs Alter ist, das jedoch können die Verbraucher ohne Hilfe kaum überprüfen. Zu undurchsichtig sind die Kosten. Da kann es kaum verwundern, das nur die Hälfte der Berechtigten sich bislang überwunden hat, einen Riester-Vertrag abzuschließen. Vielleicht hätte der ein oder andere statt einer Riester-Rente besser eine betriebliche Direktversicherung abgeschlossen? Doch auch diese Entgeltumwandlung ist "Öko-Test" zufolge mit enormen Vertragskosten belastet und meist nur ein gutes Geschäft für die Versicherungen. "Wir sind auch ratlos", antwortet Jürgen Stellpflug, Chefredakteur von "Öko-Test", auf die Frage, welcher Vertrag der richtige für das Alter ist. Acht Jahre nach Einführung der Riester-Rente wird es daher höchste Zeit, das Modell auf den Prüfstand zu stellen und zu verbessern. Ansonsten sehen Verbraucher und Staat bald alt aus.
Quelle: Westfalenpost