Südwest Presse: Kommentar zu Elite-Unis
Archivmeldung vom 12.10.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWas für Baden-Württemberg so hoffnungsvoll begonnen hat, droht nun mit einer Enttäuschung zu enden. Nur die Universitäten Heidelberg und Karlsruhe steigen im ersten Anlauf zu Elite-Unis auf, während Tübingen und Freiburg das Nachsehen haben.
An den Fachvoten
der Wissenschaftler wird auch der Bewilligungsausschuss am Freitag
nichts ändern können, obwohl dort die Wissenschaftsminister mit am
Tisch sitzen. Politische Einflüsse, das war von Anfang an klar,
sollten aus dem Auswahlprozess herausgehalten werden.
Fragt man nach den Ursachen für den Reinfall der württembergischen
Traditions-Universität, so kann man die Hochschulpolitik des Landes
dafür gewiss nicht verantwortlich machen. Es war offenkundig die
Tübinger Hochschule selbst, die sich mit ihren Anträgen und bei der
Vorstellung längst nicht so forschungsstark präsentiert hat wie etwa
Heidelberg. Die Tübinger Vertreter haben sogar Uneinigkeit über ihre
Ziele erkennen lassen. Das kommt bei Gutachtern nicht gut an.
Für die unterlegenen Universitäten muss das eine Lehre sein. Wer ganz
oben in der Wissenschaftselite mitspielen will, muss seine Kräfte
zusammenfassen und sich auf klare Ziele konzentrieren. Aber hin und
wieder bricht doch noch die alte Ordinarienuniversität durch, wo
jeder seinen Stiefel machen will und sich um das Wohl der Hochschule
erst in zweiter Linie kümmert.
Quelle: Pressemitteilung Südwest Presse