Neue OZ: Personeller Brandherd
Archivmeldung vom 10.08.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittRetten, Löschen, Bergen, Schützen - Feuerwehrleute sind unverzichtbar. Sei es bei Bränden, Unfällen oder Überschwemmungen. Wie beruhigend, dass hierzulande der Notruf 112 funktioniert und im Falle eines Falles bestens ausgebildete Helfer schnell zur Stelle sind und ihr Leben für das Leben anderer riskieren.
Was passieren kann, wenn beim Brandschutz gespart wird, lässt sich in Russland beobachten: verkohlte Dörfer und dichte Rauchwolken. Ein Szenario, das auch Niedersachsen mit seinen Wäldern, Torfmooren und Heidelandschaften drohen könnte, sollte die Leistungsfähigkeit der hiesigen Löschtrupps sinken. Diese Gefahr lauert zwar nicht akut, ist aber wegen der sinkenden Bevölkerungszahl programmiert. Die Prognosen für die Entwicklung der Mitgliederzahlen bei der Feuerwehr klingen besorgniserregend und kündigen einen personellen Brandherd an. Gut, dass Innenminister Schünemann verstärkt auf die Löschtaste drücken und gezielt um Nachwuchs werben will. Weiß er doch nur zu gut, dass eine größere Berufsfeuerwehr kaum zu finanzieren wäre.
Vor diesem Hintergrund ist es ungeheuerlich, dass manche Chefs ihren Mitarbeitern Einsätze für die Feuerwehr negativ ankreiden. Unternehmen mit einer solchen Firmenphilosophie blenden aus, dass auch ihre eigene Hütte mal brennen könnte.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung