Neue Westfälische: Opel bleibt bei GM
Archivmeldung vom 05.11.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWenigstens scheint jetzt in einem Punkt Klarheit zu herrschen: Der deutsche Autobauer Opel bleibt Tochter des amerikanischen Riesen General Motors. Vorerst. Denn wie sich der weltweite Automarkt mit seinen gigantischen Überkapazitäten in den kommenden fünf Jahren entwickelt und ob GM nach der Insolvenz des vergangenen Winters weiter stabil bleibt, ist offen.
Es ist nicht ausgeschlossen, dass die Schlitten-Schmiede in Detroit noch endgültig in die Pleite rutscht. Dann würden die Reste von Opel doch noch verhökert werden müssen. Bis dahin werden die Mitarbeiter in Rüsselsheim, Bochum, Kaiserslautern und Eisenach die Zeche für eine naive vom Wahlkampf-Wahn in Deutschland getriebene Wirtschaftspolitik der Großen Koalition gezahlt haben. Wahrscheinlich hatte der damalige Wirtschaftsminister zu Guttenberg doch Recht, als er im März vorschlug, Opel geordnet in die Insolvenz gehen zu lassen. Das war die Phase als GM ebenfalls am Ende war. Auf diese Weise hätte man die europäische Tochter verhältnismäßig schnell aus dem taumelnden US-Konzern lösen und neu aufstellen können, mit europäischer Unternehmenskultur und in einer gemeinsamen europäischen Anstrengung. Die Amerikaner aber spielten geschickt auf Zeit und entschuldeten durch staatlichen Eingriff General Motors. Die wiedererstarkten Manager in Detroit sehen heute gar nicht mehr ein, sich von ihren technisch modernsten und entwicklungsstärksten Abteilungen zu trennen. Warum auch? Opel wäre nur ein Konkurrent auf Märkten in Asien und Russland Die kurzsichtige Politik von SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier und CDU-Kanzlerin Angela Merkel, die sich im Wahlkampf gegenseitig den Titel "Arbeiterfreundlichster Politiker" streitig machten, hat die geordnete Insolvenz samt Neustart verhindert.
Quelle: Neue Westfälische