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Lausitzer Rundschau: Staat steigt bei Commerzbank ein

Archivmeldung vom 09.01.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.01.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Es brennt wohl in den Frankfurter Bankentürmen: Ohne staatliche Hilfe kann die Commerzbank die Übernahme der Dresdner Bank nicht stemmen.

Aber hatte man vor einigen Wochen gedacht, mit den ersten Geldern aus dem Rettungsfonds sei das Geldhaus aus dem Gröbsten heraus, muss man jetzt wohl ernüchtert feststellen, weit gefehlt. Der Staat wünscht eine zweite starke Bank in Deutschland hinter der Deutschen Bank, damit ausländische Institute nicht zu großen Einfluss erlangen können. Nun glaubt der Staat das durchziehen zu müssen, koste es, was es wolle. Doch ob er ein besserer Banker ist, darf getrost infrage gestellt werden: Die staatliche KfW-Gruppe hat sich in denvergangenen anderthalb Jahren eher blamiert, als dass sie am Markt Meriten verdient hätte. Noch deutlicher aber zeigt sich an den Landesbanken, wohin politischer Einfluss führt: Sie haben in den vergangenen Jahren nur Steuergelder verpulvert, statt Einnahmen zu bringen. Die Commerzbank wird nicht nur kurzfristig zum Teil in staatlicher Hand bleiben. Allein die staatlichen Eigenkapitalhilfen von jetzt 18,2 Milliarden Euro sind so immens, dass sie Jahre benötigen wird, diese Schulden abzutragen. Inzwischen muss man sich sogar fragen, ob die Bank diese Belastungen überhaupt wird stemmen können. Die dürften auf Dauer nicht nur die Jobs gefährden. Vor allem trägt der Steuerzahler abermals das größte Päckchen. Der muss zusehen, wie sein Geld wieder einmal verpulvert wird. Und damit nicht nur er, sondern wohl auch noch seine Nachkommen kräftig belastet werden.

Quelle: Lausitzer Rundschau

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