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Rheinische Post: Werben für Europa

Archivmeldung vom 14.09.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.09.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Europa ist eine feine Idee, aber sie kommt dummerweise nicht immer so recht rüber. Daran dürfte wohl auch der neueste Plan der EU-Kommission nichts ändern. Deren Präsident, der Portugiese José Manuel Barroso, möchte offenbar die EU-Kommunikationsstrategie ganz auf seine Person ausrichten lassen und dafür auch kräftig Geld ausgeben. Daran ist zunächst nichts auszusetzen, schließlich lassen sich Europas Staats- und Regierungschefs ja auch alle in Szene setzen.

Politik muss eben verkörpert werden. Die Frage ist nur: Wird Europa sympathischer, wird es verständlicher, wenn sein oberster Verwaltungschef künftig noch häufiger beim Händeschütteln gefilmt wird? Man darf das bezweifeln. Barroso ist in einer verzwickten Lage. Er gilt vielfach nur als der Büttel der Nationalstaaten und hat neuerdings auch noch einen internen Rivalen um die öffentliche Aufmerksamkeit, den ständigen EU-Ratspräsidenten Herman van Rompuy. Dass er diese Rangelei jetzt mit Hilfe des EU-Apparats für sich entscheiden will, ist aber nicht in Ordnung. Der EU-Frust greift immer weiter um sich. Da wäre es sinnvoller, man verwendete mehr Mittel für verstärkte Information der Bürger. Europa braucht dringend mehr Werbung - nicht seine obersten Beamten.

Quelle: Rheinische Post

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