Neue Westfälische (Bielefeld): Airbus-Notlandung Restrisiko
Archivmeldung vom 05.11.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEs ist für uns eine Selbstverständlichkeit geworden: Fliegen. Ob die Städtereise nach Rom, der Familienurlaub auf Mallorca oder die Fernreise Richtung Malediven. Gut gelaunt steigen wir in die blitzenden Airbus- oder Boeing-Maschinen, ignorieren die immer gleichen Sicherheitshinweise der Flugbegleiter, freuen uns eher über das günstige Schnäppchen beim Ticketkauf. Und wenn dann tatsächlich einmal die Nachrichten über einen Absturz berichten, so nehmen wir die Billig-Airlines in Afrika oder Asien, die es getroffen hat, nur am Rande wahr.
Wir bleiben mobil. Dabei fliegt das Restrisiko immer mit. Aber auch im Auto, in der Bahn oder auf dem Schiff kann es zu folgenschweren Unglücken kommen. Natürlich bemühen sich die technischen Entwickler, Gefahrenquellen zu minimieren. Doch gegen kleinste menschliche Fehler bei der Produktion sind sie gelegentlich machtlos - oft mit schwerwiegenden Konsequenzen. Dass es nun bei der Notlandung in Singapur mit dem A 380 einen Vorzeigeflieger, das beste und größte auf dem Markt befindliche Passagierflugzeug erwischt hat, sollte uns dafür wieder die Augen öffnen. Zwar wird kaum ein Produkt so sorgfältig kontrolliert, wie dieser gigantische Jet. Jede Niete wird mit der lupe begutachtet, jede Tropfnase der Lackierung sofort ausgebessert. Und doch hat sich offenbar ein Fehler des renommierten Triebwerk-Herstellers Rolls Royce eingeschlichen. Die totale Sicherheit wird es im Luftverkehr nicht geben. Und so dürfen wir uns nicht wundern, wenn die Wunderwerke der Technik auch einmal versagen. Immer größer, immer schneller, immer weiter - wir fliegen an der Grenze des Machbaren. Daran sollten wir denken, wenn wir das nächste Mal in den Flieger steigen - egal ob in einen Airbus oder in eine Boeing.
Quelle: Neue Westfälische