Neue Westfälische (Bielefeld): Börsen stürzen weiter ab
Archivmeldung vom 11.08.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittJe länger die Schuldenkrise der Industrieländer anhält, umso klarer wird: Auch Otto Normalverbraucher kommt nicht ungeschoren davon. Noch ist zwar nicht absehbar, ob uns erneut eine Rezession droht, und Voraussagen über die Entwicklung an den Börsen bleiben Spökenkiekerei. Die Zeit seit dem Jahr 2000 aber lehrt: Sind die Kurse einmal so massiv ins Rutschen geraten wie jetzt, dann ist eine echte Erholung kurzfristig kaum zu erwarten.
Verschnaufpausen scheint es nur zu geben, um wankelmütige Investoren anzulocken - denn die Wertpapierverkäufer brauchen Käufer. Die Kursverluste an den Börsen sind für Aktienbesitzer gleichbedeutend mit Vermögensverlusten. Erfahrene Anleger dürfte das freilich nicht schrecken - die Börse ist nichts für Angsthasen. Der Zinstrend geht nach oben: Das gilt für den Leitzins, den die Europäische Zentralbank weiter anheben will, das gilt für Staatsanleihen, das wird auch Häuslebauer und Autokäufer treffen. Weil die Zinserhöhungen aber zu zurückhaltend sind, bleibt die Inflationsgefahr angesichts der Geldschwemme erhalten - alles könnte schnell noch teurer werden. Am schwersten wiegt der schleichende Vertrauensverlust in Firmen und Haushalten. Kauflaune und Investitionsneigung sinken - und die Krise nährt die nächste Krise.
Quelle: Neue Westfälische (ots)