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Neue Westfälische (Bielefeld): Großbritannien und der Iran

Archivmeldung vom 01.12.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.12.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Druck - Gegendruck. Der Konflikt des Irans mit dem Westen folgt augenscheinlich einem unentrinnbaren Automatismus. Den jüngsten Sanktionsbeschlüssen der USA und ihrer Verbündeten, mit denen der Iran gezwungen werden soll, sein laut IAEO immer klarer auf militärische Nutzung ausgerichtetes Atomprogramm nachprüfbar zu zivilisieren, folgt der sich scheinbar spontan bahnbrechende Volkszorn der Teheraner Studenten gegen die britische Botschaft.

Großbritannien friert die Beziehungen ein, die Verbündeten, darunter Deutschland, zeigen sich solidarisch. Nichts von solcher Tragweite wie die Übergriffe vom Dienstag geschieht im Iran ohne Billigung durch die Machthaber. Das lässt den Schluss zu, dass die von der Teheraner Führung betriebene Verschärfung in ihrem Interesse liegt. Druck von außen schweißt zusammen, und der Schlagabtausch mit dem Westen lenkt von möglichen innenpolitischen Machtkämpfen ab. Außenpolitisch dokumentiert der Iran erneut seinen Anspruch auf die Rolle der radikalen Führungsmacht im Nahen Osten. Über allem schwebt die Horrorvision eines neuen, womöglich nuklearen Krieges. Was fehlt, sind Ideen und der Wille, den Automatismus zu durchbrechen.

Quelle: Neue Westfälische (Bielefeld) (ots)

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