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Neue OZ: Kein Frieden in Sicht

Archivmeldung vom 25.07.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.07.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Selbst ein Jahr nach der Katastrophe von Duisburg sind die Tränen immer noch nicht getrocknet. Überlebende Opfer und Angehörige kommen nicht zur Ruhe. Ihnen fehlt bis heute ein klares Schuldeingeständnis der Verantwortlichen. Auf Schadenersatz und Schmerzensgeld in angemessener Höhe warten sie vergeblich. Dafür gibt es ganz offensichtlich einen einzigen Grund: Geld.

Dass die Stadt Duisburg, die Polizei und der Veranstalter Lopavent selbst nach Jahresfrist keine Schuld auf sich nehmen wollen, hängt mit einem zu erwartenden Zivilprozess um Schadenersatz zusammen. Denn jedes Eingeständnis könnte in den Gerichtsverhandlungen um Forderungen in Millionenhöhe von den Juristen als belastendes Indiz gewertet werden. Die Angst, für die Schäden einstehen zu müssen, erstickt jede Übernahme von Verantwortung und damit jedes Zeichen von Mitmenschlichkeit.

Die Opfer des Loveparade-Unglücks müssen sich auf langjährige Verfahren einstellen. Nach einem Strafprozess dürfte ein Zivilprozess über mehrere Instanzen folgen, bisher wurde nicht einmal Anklage erhoben. Zum Vergleich: Im Fall der abgestürzten Concorde dauerte dieser Verfahrens-Marathon mehr als zehn Jahre. Vieles spricht dafür, dass Duisburg die Gerichte ähnlich lange beschäftigen wird.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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