Rheinische Post: Weit weg vom Fan
Archivmeldung vom 27.02.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittOb sie verbotene Absprachen getroffen haben bei Fußballverbänden und -vereinen oder nicht, ob es sich um schlimme Vergehen handelt oder um kleinere Verfehlungen all das spielt nicht die entscheidende Rolle.
Nein, es geht darum, dass der Ball wieder in einen bedenklichen Bereich rollt. Bis nah an die Grenze des Erlaubten heran. Oder doch ein bisschen darüber hinaus? Die Razzia in Frankfurt passt ins unschöne Bild, das "die da oben" abgeben. Es geht ja nur noch ums Geld. Das ist der Eindruck, der bei den Fans ankommt. Der Nationalelf sind Fototermine im Dienste des Sponsors wichtiger als Trainingseinheiten. Stadien tragen die Namen von Kreditinstituten und Versicherungen. Und bei der Vergabe der Fernsehrechte orientiert sich die Liga nicht an Wünschen und Bedürfnissen der Zuschauer, sondern einzig an Umsatz- und Gewinnchancen. Es geht ja nur noch ums Geld. Diese Klage war schon vor 35 Jahren zu hören, als Günter Mast den Jägermeister-Hirsch auf die Braunschweiger Brust setzte. Dass der Fußball weniger ein Kulturgut, wie Günter Netzer ihn nennt, als viel mehr ein Wirtschaftsgut ist, zeigt sich aber nun in immer schnellerer Abfolge.
Quelle: Rheinische Post (von Martin Beils)