Rheinische Post: Partner-Wahl (von Margarete van Ackeren)
Archivmeldung vom 24.08.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Liste der Vorwürfe ist im Laufe der Wochen lang und länger geworden: Die Liberalen sind ein Risiko für die Sicherheit, die Union bedroht die Freiheit. Die FDP hat keine eigenen Themen, die Union kümmert sich zu wenig um den Osten. Die Union droht ohne Not mit höherer Mehrwertsteuer, die FDP gaukelt Bürgern etwas vor.
Die Union
hat keine Ahnung von Wirtschaft, die FDP kann nicht rechnen. Um
solche Vorwürfe zu hören, musste man keine Wahltermine von Rot, Grün
oder Feuerrot besuchen, sondern es waren FDP und Union selbst, die
sich so heftig angifteten, dass man sich fragen konnte, was sie
überhaupt verbindet. So betrachtet bleibt das gestern verschobene
Spitzentreffen der Regierungspartner in Lauerstellung als eine
überfällige Erinnerungshilfe auf der Agenda: CDU, CSU und FDP wollen
gemeinsam Arbeitsmarkt und Wirtschaft wieder in Schwung bringen.
Schnell soll's gehen, weit soll's gehen, auch in der Richtung ist man
sich einig.
In materiellen Fragen stehen sich FDP und Union ungleich näher als in
geistigen oder gesellschaftspolitischen Fragen. Wenngleich: In einem
Land, in dem Millionen von Menschen kaum noch eine Chance sehen, je
wieder am Arbeitsleben teilzuhaben, ist der Einsatz für mehr Jobs
auch eine ethische Frage.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post