Lausitzer Rundschau: zu: Die Lage der Grünen
Archivmeldung vom 04.09.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEine Partei in der Sinnkrise. Ihren Bedeutungsverlust haben die Grünen auch knapp ein Jahr nach der Bundestagswahl noch nicht verschmerzt. Nein, die Ökopaxe von einst, die früher mitunter klar erkennbar waren, sind angekommen im Politikallerlei.
Oppositionelles Profil? Fehlanzeige. Der
Zukunftskongress der Partei vom Wochenende könnte jedoch ein Aufbruch
in die andere Richtung gewesen sein.
Ein Hauch von Vergangenheit, von Ursprünglichkeit zog sich durch die
Veranstaltung. Die Grünen endlich mal wieder als debattierfreudige
Masse, als Quer- und Neudenker. Ihr Markenzeichen war einst ihre
innovative Unverschämtheit. Von der haben sich andere Parteien
inspirieren lassen, ja sie haben sogar programmatisch bei den Grünen
geklaut. Wenn die Vorsitzende Claudia Roth daher jetzt die neue
thematische "Radikalität" beschwört, dann fordert sie nur eine kluge
grüne Rückbesinnung. Denn neues Denken fehlt derzeit in einer
politischen Landschaft, die von der großen Koalition der Behäbigen
geprägt ist.
Doch leichter gesagt als getan. Die Grünen sind vielfach an sich
selbst gescheitert, weil innerparteiliche Debatten oft zu
Zerreißproben wurden. Die Frage künftiger Koalitionen könnte so eine
werden. An ihr wird sich aber auch zeigen, wie weit der neue grüne
Mut wirklich gehen wird.
Quelle: Pressemitteilung Lausitzer Rundschau