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Rheinische Post: Risikofaktor Ölpreis

Archivmeldung vom 08.08.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.08.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Der Ölpreis ist ein sicherer Gradmesser für die ökonomischen Folgen der politischen Spannungen auf dem Globus. Deutliche Entspannung ist nicht in Sicht: Keine Waffenruhe in Nahost, weil Ölförderer Iran die Hisbollah sponsert und wenig Interesse an sinkenden Preisen hat; kein Ende der Kämpfe in Nigeria, Angst vor Wirbelstürmen im Golf von Mexiko.

Allein die Entschärfung des Krisenherds Libanon ist eine politische Herkules-Aufgabe. Und die Schließung der BP-Pipeline in Alaska verschärft die Lage, weil sie die USA womöglich zwingt, in Europa Öl nachzukaufen, was den Preis weiter treibt.

Irgendwann wird teures Öl zum Konjunkturrisiko. Unternehmen können sich nicht endlos per Termingeschäft gegen Preisrisiken absichern. Und wer an der Tankstelle immer mehr zahlt, konsumiert weniger. Schon jetzt geht die Angst um, dass im Handel bei 19 Prozent Mehrwertsteuer das Geschäft 2007 einbricht. Jede weitere Störung tut zusätzlich weh. Der Autofahrer wird jedenfalls nicht geschont. Nicht durch Mineralölkonzerne, denn die geben jede Kostensteigerung sofort weiter. Und durch die Regierung schon gar nicht. Die könnte die immensen Steuern auf den Treibstoff senken. Aber in Zeiten gähnend leerer Staatskassen ist das Utopie.

Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post

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