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Lausitzer Rundschau: China und der Dalai Lama

Archivmeldung vom 26.09.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.09.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Sternsinger waren da, Wirtschaftsbosse, Staatspräsidenten, Parteivorsitzende, Künstler, Fußballspieler. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) pflegt Gesprächspartner meist an ihrem Arbeitsplatz zu empfangen, dem Kanzleramt. Wo denn auch sonst?

Nun hatte dort auch der Dalai Lama einen Termin, religiöses Oberhaupt von Millionen Tibetern, ein Mensch mit durch und durch friedlichen Zielen. Die diplomatischen Breitseiten aus Chinas Hauptstadt Peking gegen diesen ganz normalen Vorgang sind der Versuch, am Beispiel Deutschland auszutesten, wie weit man andere Regierungen abschrecken kann. Die KP-Führung will die berechtigte Forderung des Dalai Lama nach mehr kultureller und religiöser Autonomie für sein besetztes Land weltweit diskriminieren und isolieren. Diese Reaktion ist nicht verwunderlich. Traurig ist nur, dass nun auch in Deutschland, aus dem Lager der Wirtschaft wie aus dem Munde mancher Außenpolitiker, Stimmen zu hören sind, die da hinter vorgehaltener Hand meinen, die Kanzlerin sei vielleicht etwas zu weit gegangen. Ein Treffen anderswo hätte es doch auch getan. Traurig ist, wie sich das offizielle Berlin jetzt windet, um möglichst schnell wieder gute Stimmung zu machen. China, das nebenbei bemerkt, ist auch die Schutzmacht der Diktatur in Birma, die ihre friedliche Opposition massiv einschüchtert. Gegenüber Peking ist in Fragen der Demokratie und der Menschenrechte keine Leisetreterei angebracht. Deshalb war Merkels Schritt richtig und deshalb würde man gerade jetzt gern klare Worte auch vom deutschen Außenminister hören.

Quelle: Pressemitteilung Lausitzer Rundschau

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