Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Kennzeichnung von Lebensmitteln
Archivmeldung vom 07.08.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSeit Monaten sind Verbraucher verunsichert. Nachgemachter Käse und falscher Schinken sind bereits in Unmengen verzehrt, weil die Kunden erst im Kleingedruckten darüber informiert werden, was sie kaufen.
Und das Verbraucherschutzministerium prüft und prüft und hatte schon vor Wochen entschlossenes Vorgehen angekündigt. Ministerin Ilse Aigner (CSU) wurde gestern konkreter: Die Europäische Union muss was tun und die Vorgaben der Kennzeichnung verschärfen. Wie bitte? Die EU soll tätig werden? War es nicht gerade die CSU, die lautstark die Bürokraten in Brüssel und Straßburg gegeißelt hat? Die Partei und Frau Aigner hätten zeigen können, wie's geht und selbst tätig werden. Wenn sie es mit dem Verbraucherschutz ernst meinen, können sie ein Gesetz zur besseren Kennzeichnung vorlegen. Aber es ist einfacher nach der EU zu rufen. Die Wirtschaft lehnt nämlich verpflichtende Regelungen ab. Das lehnt die Wirtschaft aber ab. Bevor es Streit gibt, wird verhandelt, geprüft, umformuliert. Nach vielen Monaten kommt ein verwässerter Kompromiss heraus. Ist das etwa in Ihrem Sinne, Frau Aigner?
Quelle: Westfalen-Blatt