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Rheinische Post: Irak am Abgrund

Archivmeldung vom 26.08.2005

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.08.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Das war ein schwarzer Tag für den Irak, gekennzeichnet von einer schweren politischen Niederlage. Die Abstimmung über den Verfassungsentwurf wurde zum dritten Mal verschoben, diesmal auf unbestimmte Zeit. Doch das sieht schon nach Grablegung für ein Dokument aus, das dem Irak die Charta für ein freies und friedliches Zusammenleben bringen sollte.

Der Zeitplan gerät durcheinander. Wann die Übergangsverfassung durch eine neue endgültige und vor allem für die verschiedenen Volksgruppen verbindliche Verfassung ersetzt werden kann, steht in den Sternen. Der Streit zwischen den Kurden, Schiiten und den Sunniten geht um die Frage des Einheitsstaates und um die Aufteilung der Öleinnahmen. Die Kurden im Norden und die Schiiten im Süden wollen ein föderales Staatsgebilde, das die Sunniten ablehnen. Sie sehen, dass sie dann mit Öl-Almosen der beiden Volksgruppen abgespeist werden. Bisher haben vor allem sunnitische Terroristen, alte Saddam-Hussein-Kader und Anhänger seiner sunnitisch beherrschten Baath-Partei auf Gewalt gesetzt. Sie wollten mit allen Mitteln demokratische Verbesserungen verhindern. Nun bricht auch innerhalb der Schiiten Gewalt los. Der Irak rennt Richtung Bürgerkrieg.

Quelle: Pressemeldung Rheinische Post

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