Überraschungsei, Clown auf Rädern - alles längst passee! Heute hat der kleine Zweisitzer aus dem elsässischen Hambach für Daimler eine strategische Bedeutung, die mit Geld kaum aufzuwiegen ist, senkt der Winzling doch den Flottenverbrauch des Konzerns, zumal wenn er in derart hohen Stückzahlen abgesetzt wird, wie das derzeit offenbar der Fall ist. Die Millionen-Produktionsgrenze, die gestern überschritten wurde, ist dabei viel weniger bedeutsam als der stete Anstieg der Neuzulassungen. Vor allem auch in den USA scheint der knuffige Intelligenzbolzen endlich die Kurve zu kriegen, wenn auch kaum anzunehmen ist, dass sich die US-Verbraucher in diesen teuren Tagen für immer von ihren Spritschluckern verabschiedet haben. Ein Anfang ist für Smart dort immerhin gemacht. Jetzt wartet China, wo die flächendeckende Motorisierung erst noch kommt. Fragt sich nur, mit wem? Toyota oder Tata? Mercedes will mitmischen, hat Daimler-Chef Zetsche gestern zur Feier des Tages verkündet. Das ist gut; denn nur Unternehmen, die global stabil aufgestellt sind und die ein breites technisches Spektrum für die Lösung der Fragen des Klimaschutzes haben, werden überleben. So ist auch die Nachricht, dass Mercedes bei der Elektrifizierung seiner Baureihen nun endlich Nägel mit Köpfen macht, gar nicht hoch genug einzuschätzen. Der kleine, leichte Smart bietet sich dafür doch an! Hybride sind etwas für Autos von der A-Klasse aufwärts, wenn überhaupt. Wenn die Preise stimmen, wird es an der Nachfrage nicht mangeln.

Quelle: Allgemeine Zeitung Mainz