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Neue OZ: Kommentar zu Film / Kulturpolitik

Archivmeldung vom 30.12.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.12.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Eigentlich eine Binsenweisheit: Es gibt Filmstoffe, die sich nur auf der ganz großen Kinoleinwand erzählen lassen. Und doch bringen Filmteams es fertig, große dynastische Geschichte wie vor einigen Tagen bei den "Tudors" (Pro 7) frei von Landschafts- und Stadtbildern ausschließlich auf amouröse Kammerspiele zu verkürzen.

So oder ähnlich darf die Zukunft des deutschen Kinos nicht aussehen, darin ist Kulturstaatsminister Bernd Neumann beizupflichten. Auch die kostensparende Reduktion der Welt auf die lichtlos-grauen Büroräume fast aller TV-Krimis kann kein Modell sein, da kann man sich das Eintrittsgeld in Lichtspielhäuser sparen. Nein, Kino darf nicht nur Binnenwelten schildern. Es sollte auch immer wieder seine Chance nutzen, Außenwelt einzufangen, um erzählerisch eine Alternative zum Fernsehen zu bleiben. Doch diese hohe Filmkunst droht durch Koproduktionen von Kino und Fernsehen, sogenannte "Amphibienfilme" wie Heinrich Breloers "Buddenbrooks", zu verwässern - was für ein Verlust!

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung

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