Neue Presse Hannover: zum Dioxin-Skandal/Aigner
Archivmeldung vom 15.01.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittStaunen, abtauchen, ein bisschen meckern und schließlich einen mehr oder weniger geklauten Aktionsplan vorlegen - nein, ein gelungenes Krisenmanagement kann man der Ilse Aigner von der CSU im aktuellen Dioxin-Skandal nun wahrlich nicht nachsagen. Zögerlich statt zupackend reagierte die Bundesverbraucherschutzministerin auf den jüngsten Lebensmittelskandal.
Ob sie das Durchhaltevermögen zur Durchsetzung ihres tollen Plans hat, darf ruhig bezweifelt werden. Denn manche Probleme sind einfach systemimmanent. Und da ist es völlig wurscht, ob die Verbraucherschutzministerin Aigner, Müller oder Meyer heißt. Das größte Problem ist, dass die Verbraucherschutzminister auch gleichzeitig Ernährungs- und Agrarminister sind. Die Lobbyisten der Lebensmittelindustrie, die Agrarindustrie-Vertreter und die Futtermittelbranchenfunktionäre stehen nur im Heile-Welt-Fall für die Interessen der Verbraucher ein. Mit Blick auf die Dioxin-, Gammelfleisch-, BSE-, Glykol-Wein-, Pestizid-Gemüse- oder Gen-Mais-Skandale ist die von Verbraucherschutzorganisationen geforderte Trennung von Agrar- und Verbraucherressort durchaus sinnig. Dann braucht Aigner auch nicht mehr den Spagat zwischen Ernährungslobby und Bürgerschutz zu proben. Und hat vielleicht doch mal Erfolge vorzuweisen.
Quelle: Neue Presse Hannover