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Lausitzer Rundschau: Debatte um Abitur in zwölf Jahren

Archivmeldung vom 11.02.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.02.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Was Gymnasiasten in der 9. und 10. Klasse auf dem Weg zum Abitur in zwölf Jahren abverlangt wird, ist mehr als bedenklich. Eine 35-Stunden-Woche haben die Schüler in den beiden Jahrgangsstufen zu absolvieren. Vor allem in diesen zwei Jahren müssen sie die Zeitersparnis reinholen gegenüber dem alten Abitur in 13 Schuljahren.

Danach, in der Oberstufe, geht es dann wieder vergleichsweise gemächlich zu. Ob sich die Entscheider in den Bundesländern wirklich klar gemacht haben, was sie Schülern und Lehrern zumuten? Zumindest in Brandenburg ist es doch so, dass mit der verkürzten Schulzeit nicht auch gleichzeitig die Lehrpläne entrümpelt worden sind. Es gibt auch nicht mehr Lehrerstellen für die extrem geforderten Neunt- und Zehntklässler, um beispielsweise die Klassen zumindest vorübergehend zu verkleinern. Ausreichend Lehrer - von denen viele nicht in Vollzeit beschäftigt werden - gäbe es in Brandenburg. Aus Sachsen, wo der Weg zum Abitur seit jeher nur zwölf Jahre dauert, berichtet der Landeselternrat, dass den Schulen überdies dringend benötigte Schulpsychologen und Sozialpädagogen nicht zugestanden werden. All das würde ja Geld kosten. So entsteht der Eindruck, dass hier nur abgefordert wird, ohne ausreichend Unterstützung anzubieten. Lieber wird Wissensvermittlung und -aneignung akribisch kontrolliert - mit Vergleichsarbeiten und zentralen Prüfungen bis zum Exzess. Das ist ja auch so leicht zu rechtfertigen mit dem ständigen Hinweis auf die schlechten Pisa-Ergebnisse oder auf andere europäische Industriestaaten, in denen noch viel mehr Unterrichtsstunden gegeben werden. Von psychisch kranken und überforderten Schülern, die mit Angst und ohne jede Freude in den Unterricht gehen, ist dagegen wenig zu hören. Und auch nicht davon, dass Jugendlichen so kaum noch Kraft und Zeit bleibt, sich Sozialkompetenz und persönliche Reife auch dort anzueignen, wo sie sie am Ende brauchen werden - außerhalb der Schule.

Quelle: Lausitzer Rundschau

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