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Frankfurter Rundschau: Jetzt ist Europa dran

Archivmeldung vom 28.03.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.03.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott

Carles Puigdemont, der katalanische Ex-Regierungschef, ist zwar Gegenstand eines Strafverfahrens, und das ist Sache der Justiz. Aber es zeugt von Realitätsverweigerung, sich so zu verhalten, als habe das Ganze mit Politik nichts zu tun. Unabhängig davon, wie der Küstenkrimi um Puigdemont ausgeht: Es wird keine Lösung für Katalonien geben, wenn das Wechselspiel zwischen Strafverfolgung und Ungehorsam nicht aufhört.

Und deshalb muss die EU endlich vermitteln. Erst der Kompromiss zwischen der Einheit des spanischen Staates, die Madrid mit seinen Provokationen zu verteidigen vorgibt, und dem historisch gewachsenen Autonomiebedürfnis vieler Katalanen, das den Separatismus antreibt, könnte für Ruhe sorgen. Ja, das ist eine innere Angelegenheit Spaniens. Aber Europa kann sich Eskalationen wie diese weniger leisten denn je. Man wird Madrid nicht zwingen können, sich helfen zu lassen. Aber schon das Angebot könnte wirken - zumindest als Zeichen, wie dringend Europa eine Befriedung braucht.

Quelle: Frankfurter Rundschau (ots)

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