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Die Mittelbayerische Zeitung (Regensburg) zum EU-Beitritt Islands

Archivmeldung vom 08.02.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.02.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Seit die Finanzkrise Island überrollt hat, hat die Insel eine saubere Kehrtwende hingelegt. Lehnte man in Zeiten des Überflusses den EU-Beitritt noch ab, will sich das Land nun unter den Schutz der Gemeinschaft stellen. Dies ist jedenfalls die offizielle Gangart. Größtes Objekt der Begierde und Auslöser jeglichen Strategie-Kalküls ist dabei der Euro.

Die Insel würde lieber heute als morgen die volatile Krone gegen den Euro eintauschen. Die Wunschlösung: Sich der Gemeinschaftswährung anschließen, der EU mit all ihren lästigen Gesetzen aber nicht. Brüssel hat Recht, wenn es Island derartige Extrawürste verweigert. Zugeständnisse wird die EU hingegen bei der Fischerei machen müssen. Denn klar ist: Der Beitritt Islands stellt für die europäische Familie trotz dessen Rekordverschuldung einen Gewinn dar. Denn zum einen wären damit die Streitereien um wandernde Fischgründe endlich einfacher zu lösen. Und zum anderen profitiert die Gemeinschaft von Islands geografischer Lage. Mit einem Schlag hätte die EU mehr Mitspracherechte im ressourcenreichen arktischen Raum. Strategisches Kalkül lediglich Island zu unterstellen, ist also falsch.

Quelle: Mittelbayerische Zeitung

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