Rheinische Post: Israel macht Druck
Archivmeldung vom 03.07.2006
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Freigeschaltet durch Jens BrehlIsraels Ministerpräsident Ehud Olmert steuert im Umgang mit den Palästinensern einen überaus risikoreichen Kurs. Seine Forderung nach Freilassung des von militanten Palästinensern entführten israelischen Soldaten Gilad Schalid vor einer Woche lässt keinen Verhandlungsspielraum zu. Wäre dies anders, Israel würde sich politisch erpressbar machen.
Auf der anderen Seite schadet Israels
hartes Vorgehen all den Palästinensern, die einen Friedensprozess
wollen und unter der Zerstörung ihrer ohnehin schon dürftigen
Infrastruktur leiden: Die Versorgung mit Wasser, Strom und
Lebensmitteln wird für die Menschen schwierig. Das darf so nicht
bleiben.
Der palästinensische Ministerpräsident Ismail Hanija steht im
Fadenkreuz israelischer Soldaten. Sein Amtssitz wurde zerschossen.
Diese Eskalation ist eine Warnung an die palästinensische Regierung
und alle Hamas-Extremisten. Keiner von ihnen wird sich sicher wähnen
können, solange Gilad Schalid verschwunden bleibt. Israel wird seine
Militäroffensive nicht stoppen, eher intensivieren. Es will die
Hamas-Extremisten zum Einlenken zwingen, um endlich die Machtfrage
klären. Wer hat dort die politische Autorität? Terroristen oder
Politiker? Bisher redeten die Palästinenser mit zu vielen Zungen.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post