Mittelbayerische Zeitung (Regensburg) zu Lebensmittel-Skandale
Archivmeldung vom 30.01.2017
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Freigeschaltet durch André OttHunderttausende kranke Babys, etliche Todesfälle: Der Skandal, bei dem Lebensmittelfälscher in China Babynahrung mit Melamin streckten, entsetzte vor acht Jahren die Welt. Und zeigte, wie skrupellos Betrüger vorzugehen bereit sind, wenn sie sich davon Profit versprechen. In Deutschland scheint ein solcher Vorgang unvorstellbar, doch auch hier erschüttern Lebensmittelskandale von Gammelfleisch bis Bayern-Ei das Vertrauen der Verbraucher.
Sie haben gezeigt, dass Nachbesserungen in der Organisation der Lebensmittelkontrolle dringend notwendig und unabdingbar sind. Ausreichend ist das allein aber nicht: Denn egal wie gut die Kontrollen sind, allumfassend können sie nicht sein. Es sind die Verbraucher, die ihr Augenmerk beim Einkauf nicht nur auf den Preis, sondern auch auf Herkunft und Inhaltsstoffe und mithin auf die Qualität ihrer Lebensmittel richten müssen.
Natürlich bietet auch ein angemessener Preis keinen Schutz davor, nicht doch einem Betrüger zum Opfer zu fallen. Aber solange der Preis für viele Menschen das alleinige Kaufkriterium ist, solange Menschen es normal finden, für das Öl, das sie in ihr Auto schütten, mehr zu bezahlen als für das Öl, das sie über ihren Salat geben, so lange haben Fälscher leichtes Spiel.
Quelle: Mittelbayerische Zeitung (ots)