Neue OZ: Das Gute an der Pleite
Archivmeldung vom 13.04.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittBei allem Mitgefühl für die Schlecker-Mitarbeiterinnen - der Sturz des Riesen hat auch sein Gutes. Er schafft Spielraum für neue Ideen, neue Akteure, neue Wertschöpfung. Davon profitieren können die Kunden und die gesamte Wirtschaft.
Werden die moderneren und innovativeren Wettbewerber dm und Rossmann den Raum ausfüllen, den ein stark schrumpfender oder gänzlich verschwindender Schlecker hinterlässt? Ihr Vorpreschen hat zumindest wesentlich zu Schleckers Niedergang beigetragen.
Nun ist Rossmann der Herausforderer. Doch der neue Champion dm ist ein schwieriger Gegner: Sein Gründer Götz Werner hat Altes zerstört, indem er Neues, Übertreffendes schuf. Solche schöpferische Zerstörung im Sinne des österreichischen Ökonomen Joseph Schumpeter gehört zu den wichtigsten Triebfedern einer Volkswirtschaft.
dm hat dem Einzelhandelsformat Drogerie ein neues Gesicht gegeben: Seine Filialen sind schöner, die Mitarbeiterinnen darin wirken freundlicher und motivierter dank guter Ausbildung und Personalführung - auch aufgrund besserer Bezahlung. Im Gegensatz zu Schlecker hat dm attraktive Eigenmarken aufgebaut, die höhere Margen ermöglichen. Auch Rossmann hat sich hierbei deutlich vom einstigen Branchenprimus abgesetzt.
Und wenn nun ein visionärer Investor Schlecker und seine Tochter Ihr Platz neu erfindet? Dann wäre es an ihnen, zu zerstören und neu zu schöpfen.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)