Entgleisung bei "Mainz wie es singt und lacht"
Archivmeldung vom 25.02.2017
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.02.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittZur gestrigen Fernsehsitzung "Mainz wie es singt und lacht", am 24. Februar 2017, erreichte uns der folgende Leserbrief.
"Herrlich – wie in den Vorjahren – ich habe mir Tränen gelacht. Fast bis zum Schluss. Da habe ich meinen Ohren nicht getraut: Es ging um die AfD.
Lars Reichow hätte wissen müssen, dass er zwar vieles sagen kann, dass er aber dann auch damit rechnen muss, dass der Zuhörer Schlüsse auf seinen Geisteszustand ziehen wird.
Was hier geboten wurde war noch nicht einmal eine Wahlkampfveranstaltung: Es war das Schüren von Hass, Hetze auf niedrigstem Niveau und Diffamierung einer demokratischen, zugelassenen Partei.
Nach Reichow sind Bevölkerungsteile, die bis zu 25% gehen, erklärte Feinde der Demokratie. Der Name Göbbels wurde genannt: Ja es war vergleichbar, mit dem was Göbbels von sich gegeben hat. Das Zündeln von Negativ-Emotionen, das Schüren von Hass das emotionale Aufpeitschen der Zuhörer nach dem Motto: „Wollt ihr den totalen Krieg“! So etwas ist nicht Stil eines Demokraten, sondern der eines Demagogen. Keinerlei sachlichen Inhalt – niedrigste Instinkte der Masse wurden befeuert.
Wie sich das auswirkt, haben wir letzte Woche hier in unserem Dorf erlebt. Anlässlich eines Info-Standes, bei dem AfD-Mitglieder AfD-Symbole gezeigt und mit Bürgern gesprochen haben, wurde ein Parteiangehöriger absichtlich von einem passierenden Auto nur um Zentimeter verfehlt, ein anderer am Ellbogen angefahren. Nicht in der Fantasie, nein tatsächlich. Der Fahrer eines Kleintransporters hatte ruckartig die Richtung gewechselt und einen Angehörigen der Standbesatzung auf dem Bürgersteig vorsätzlich angefahren, nachdem er bereits vorher einmal - dicht vorbeirasend - „Arschloch“ und „Nazischweine“ aus dem offen Fenster gerufen hatte. Auch nachdem er gefasst und von der Polizei angehört wurde, zeigte er keine Reue: Die nochmalige Beschimpfung mit „Arschloch“ bewies: Jedes Schuldgefühl war ihm fremd – es ging ja gegen die AfD. (http://www.afd-troisdorf.de/info-stand-der-afd-aktivisten-neunkirchen-seelscheids).
Das ist das Ergebnis. Wir kommen wieder dorthin, wo wir in den 1930er Jahren schon einmal waren: Das ARD kann sich gratulieren – es hat diese Entwicklung durch „Mainz bleibt Mainz“ erkennbar befeuert.
Ob die Peinlichkeit dieses Vortrages den Faschings-Öberen bewusst ist? Man muss befürchten, nein. Sitzungspräsident Andreas Schmitt hieb bei seinem nachfolgenden Vortrag in die gleiche Kerbe. Es scheint notwendig zu sein, dass vor einer so weltweit verbreiteten Veranstaltung noch einmal ein Erwachsener die Manuskripte auf solche Peinlichkeiten hin durchsieht."
Leserbrief von Karin Zimmermann