WAZ: Datenschutz tut not
Archivmeldung vom 13.08.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEs ist schon erstaunlich, wie lax viele Menschen mit ihren Daten um sich werfen. Schuhgröße, Kreditkartennummer, Blutgruppe - bitte sehr, da sind sie. Nach dem Motto "Ich hab' nichts zu verbergen" wird so aber immer öfter Kriminellen zugearbeitet.
Der Skandal mit den Daten von 17 000 Menschen auf CD ist nur ein Beispiel dafür. Die panikartige Aufforderung, jetzt ja die Kontoauszüge zu überprüfen, zeugt nur von der Hilflosigkeit, mit der unsere Gesellschaft bisher mit dieser neuen Art der Kriminalität umgeht. Kontoauszüge überprüfen ist das eine, aber wo bleibt der bessere Schutz der Bürger, die sich in dieser immer komplizierter werdenden Welt allein oft nicht mehr helfen können. Nehmen wir die Bankgeschäfte. Da halten sich Kreditwirtschaft und Staat oft sehr zurück, wenn es gilt, Kunden vor den Angriffen durch technisch versierte Gauner zu schützen. Diese freuen sich vermutlich schon über die neue Steueridentifikationsnummer und den elektronischen Ausweis. Damit lässt sich wohl so mancher neue Ganoventrick verwirklichen.
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (von Wilfried Beiersdorf)