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Rhein-Neckar-Zeitung, Heidelberg, zu: Tibet

Archivmeldung vom 25.03.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.03.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Sport taugt nicht als politisches Druckmittel? Der Deutsche Olympische Sportbund macht es sich - und den beratungsresistenten Gastgebern in Peking - mit seiner beflissenen Zusage sehr leicht. Die armen Athleten, die um den Lohn ihrer Mühe betrogen würden - man kann die larmoyante Ausrede nicht mehr hören.

Denn der Sport und seine Akteure sind umgekehrt von totalitären Regimen immer schon als Bestätigungsrituale missbraucht worden. Wir Deutsche sollten das wissen. Dass die Sportverbände China  mit seiner Unterdrückungspolitik hinter verschlossenen Schlachthaustüren so leicht davonkommen lassen, anstatt ihre Teilnahme wenigstens zu konditionieren, überzeugt nicht. Nicht mehr, seit Peking  klar  gemacht hat, dass es unsere Vorstellungen von Menschenrechten oder Transparenz für reines westliches  Brimborium hält. Die  Konsequenz, mit der China die Weltöffentlichkeit von den hässlichen Ereignissen in Tibet ausschließt, hat allerdings auch zur Folge, dass sich der berechtigte Protest  andere Schauplätze sucht. Der kleine Zwischenfall im griechischen Olympia muss die schlimmeren Bilder ersetzen, die es aus Lhasa nicht gibt. Aber auch sie schütten Galle in den Propaganda-Tee  scheinbar perfekten Spiele, mit denen sich der rote Riese schmücken und als weltoffen legitimieren möchte. Alles  gelogen.

Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung

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