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Rheinische Post: Die fehlgeleitete Energie

Archivmeldung vom 18.05.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.05.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Eine der weniger schönen Eigenschaften mancher Politiker ist es, dem Bürger mit der linken Hand in die Tasche zu greifen, derweil unter lauten Haltet-den-Dieb-Rufen die rechte auf den dunklen Wald zeigt. Solcherlei Volksverdummung betreiben die Damen und Herren Populisten gerne dann, wenn der Benzinpreis mal wieder besonders hoch ist und die Ablenkung vom eigenen Tun nötig erscheint.

Natürlich wissen diese Experten, dass an die 70 Prozent des Spritpreises der Staat kassiert.

Genauso verhält es sich mit dem Strompreis, dessen Höhe nun mit Strömen aus Krokodilstränen beweint wird. Nun, wer hat denn für den Handel mit Verschmutzungsrechten gesorgt? Und war nicht das Ziel gerade von Umweltpolitikern, wie Michael Müller einer ist, die Energie müsse teurer werden, damit sich umweltfreundlichere Techniken mehr lohnen? Es ist geglückt, die Energie ist teurer geworden. So teuer, dass es sich lohnt, Zement aus Südkorea per Schiff nach Deutschland zu schippern, weil die hiesigen Zementhersteller wegen teurer Energie nicht mehr wettbewerbsfähig sind. Wahnsinn im Namen der Ökologie. Der Handel von Verschmutzungsrechten mag in der Theorie ein hübsches Instrument sein, in der Praxis ist er ein Planwirtschafts-Moloch. Man kann nur hoffen, dass die Politik schnell die Energie aufbringt, den Strommarkt zu liberalisieren.

Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post

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