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Das WESTFAALEN-BLATT (Bielefeld) zum Ölpreis

Archivmeldung vom 23.06.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.06.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Das beste Mittel gegen teures Öl ist billiges Öl. Wenn die Opec-Staaten die für alle - sie selbst eingeschlossen - gefährlichen Ölpreisexzesse wirklich zurückdrängen wollen, müssen sie die Ölhähne ganz weit aufdrehen.

Indem sie die Märkte eine gewisse Zeit mit dem schwarzen Gold überschwemmen, können sie die Preise drücken und nebenbei vermeintliche Spekulanten ruinieren. Allerdings: Genau das geschieht nicht. Vielmehr kündigt Saudi-Arabien längst eingepreiste Förderzahlen an und legt eine Art Sozialtarif für arme Länder oben drauf. Die Milliarden, die in Westeuropa und den USA gescheffelt werden, sollen Ländern der Dritten Welt von der Ölrechnung abgezogen werden. Symbolpolitik à la Hugo Chavez aus Venezuela. Immerhin hat Saudi-Arabien als der weltgrößte Ölförderer die Lage als dramatisch genug eingestuft, um erstmals alle wichtigen Förder- und Verbraucherstaaten nach Dschidda zu einem Krisengipfel einzuladen. Die notorisch uneinige Runde zeigt zumindest Interesse an einer funktionierenden statt kollabierenden Weltwirtschaft. Schlimm genug: Algerien und eine Reihe anderer Förderländer haben offen erklärt, der Ölpreis sei immer noch nicht hoch genug.

Quelle: Westfalen-Blatt

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