Märkische Oderzeitung (Frankfurt/Oder) zum UN-Gipfel
Archivmeldung vom 23.09.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWenn man die großen, hungrigen Kinderaugen sieht, die es nur noch selten auf die Titelseiten schaffen, die Fliegen, den Schmutz, die aufgedunsenen Bäuche, dann wirken Geldfragen fast nichtig. Doch, das hat der Millenniumsgipfel gezeigt, gerade das ist es nicht. Es geht um Geld, es geht um Einfluss, es geht um Effizienz.
(...) Ohne Zweifel versickert Hilfsgeld in korrupten Staaten, und es ist nachvollziehbar, dass Kanzlerin Merkel es nur gegen Erfolge vergeben will. Ansätze dafür gibt es. So zahlen manche Industriestaaten erst dann für ein Projekt, wenn es tatsächlich steht. Auch eine Bündelung der Hunderten Hilfsorganisationen würde sie schlagkräftiger machen. Dass der Gipfel ohne Finanzzusagen endet, folgt dem Grundsatz: Immer mehr Geld bedeutet nicht automatisch immer weniger Armut. Nur laufen Deutschland & Co. Gefahr, dem Umkehrschluss zu verfallen: Weniger Geld tut es auch. Doch es geht nicht nur um Wirtschaft. Sondern auch um den Hunger in Kinderaugen.
Quelle: Märkische Oderzeitung