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Neue OZ: Tarnen und Täuschen

Archivmeldung vom 11.09.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.09.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Es ist einfach unterirdisch. Die Empörung über Geheimabsprachen mit der Atomindustrie und Schutzklauseln zu ihren Gunsten hat sich noch nicht gelegt, da gibt es schon die nächsten Negativ-Schlagzeilen: In der Schachtanlage Asse ist zwölfmal mehr mittelradioaktiver Atommüll abgekippt worden als bisher bekannt. Kein Schuft, wer Böses dabei denkt.

Auf erschreckende Weise verfestigt sich der Eindruck leichtfertigen Umgangs mit hochgefährlichem Material. Tarnen und Täuschen gehören in den verantwortlichen Kreisen offensichtlich zur Grundausbildung. Anders lässt sich der Etikettenschwindel mit mehr als 10 000 Atommüllfässern nicht interpretieren.

Fest steht: Auf den Steuerzahler kommen zusätzliche Belastungen zu. Dabei werden die Kosten für die Sanierung der einsturzgefährdeten Asse schon jetzt auf bis zu sechs Milliarden Euro geschätzt - eine schwere Hypothek für den Bund.

Umso wichtiger ist es, mehr Licht ins Dunkel der Endlager und brisanter Gesprächsrunden mit der Atomwirtschaft zu bringen. Dass nicht einmal Ministerpräsident McAllister beizeiten über alle Details des Energiekonzepts informiert worden ist, spricht Bände. Sollten zudem in verfassungswidriger Weise Absprachen mit der Industrie getroffen worden sein, wäre dies ein Schlag ins Gesicht aller Demokraten. So kann es nicht weitergehen.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung

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