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WAZ: Kennen Sie Wolseley?

Archivmeldung vom 22.12.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.12.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Soll ein Staat seine Automobilfirmen um jeden Preis retten? Als eine Antwort darauf kann man die Gegenfrage stellen: Kennen Sie Austin, Lanchester, Riley, Standard, Triumph, Morris, Vanden Plas, Wolseley?

Dies sind nur einige wenige von 455 Pkw-Herstellern und Kleinfabrikaten der 70er-Jahre. Die genannten Marken gingen vor fast 35 Jahren allesamt in dem Giganten British Leyland auf. Großbritannien verstaatlichte 1975 fast seine gesamte Autoindustrie mit einem Dutzend Marken und 40 Fabriken. Geblieben sind von der gesamten Autoindustrie der Insel ein paar unabhängige Manufakturen. Der Rest verschwand einfach oder wurde ins Ausland verkauft. Dabei hatte Großbritannien bis zur Reprivatisierung unter Margaret Thatcher im Jahr 1988 nach heutigen Maßstäben 25 Milliarden Euro in Leyland gesteckt. Das mag zur Beantwortung der Eingangsfrage dienen. Die Geschichte des Automobilbaus ist eben eine Geschichte des Aussterbens aller, deren Autos niemand mehr kaufen wollte. Und sie ist noch lange nicht zu Ende.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung

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