Lausitzer Rundschau: Zu Bush-Besuch/Kostenübernahme: Zechprellerei
Archivmeldung vom 25.08.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittGroßherzig lädt Bundeskanzlerin Angela Merkel den US-Präsidenten Bush in ihre Heimat ein - und die kompletten Kosten dieses inszenierten Spektakels soll das Land tragen. Das grenzt an Zechprellerei.
Kein Bundesland ist so pleite wie
Mecklenburg-Vorpommern. Man kann also verstehen, warum sie im Norden
auf die Barrikaden gehen. Allerdings dürfte man sich in Schwerin auch
freuen: Die Berliner Geizkragen leisten der rot-roten Landesregierung
auf den letzten Metern eine prima Wahlkampfhilfe.
12 000 Polizisten wurden für das Rendezvous von Bundeskanzlerin und
Präsidenten abkommandiert. Kostenpunkt der zweitägigen Sause
inklusive Wildschweinessen und der Verwandlung Stralsunds in eine
Geisterstadt: satte 15 Millionen Euro. Der Aufwand anlässlich der
Visite war schon zweifelhaft, der Nutzen ebenso, aber die Weigerung
der Bundesregierung, den größten Teil des Betrages zu übernehmen, ist
peinlich. Für die Politik gilt wie für alle: Wer die Musik bestellt,
muss sie bezahlen.
Der Bush-Besuch war zudem eine organisierte, christdemokratische
Jubel-Veranstaltung. Die Bürger auf dem Marktplatz, die Gäste beim
abendlichen Privat-Grillen, fast alle hatten das CDU-Parteibuch.
Selbst SPD-Landesvater Rings-torff erhielt absichtlich verspätet eine
Einladung und blieb deshalb Merkels Festreigen fern. Nicht nur die
Bundesregierung ist somit gefordert, auch die CDU müsste ihre
Parteikasse eigentlich weit aufmachen.
Quelle: Pressemitteilung Lausitzer Rundschau