Rheinische Post: Renten-Domino
Archivmeldung vom 25.04.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDass die Renten steigen, während die Arbeitnehmer Verzicht üben müssen oder sogar ihren Arbeitsplatz verlieren, ist in Ordnung. Die Lage am Arbeitsmarkt wirkt sich zeitlich verzögert auf die Höhe der Rente aus. Deshalb steht den Rentnern im Sommer eine saftige Erhöhung zu.
Doch die Erhöhung fällt üppiger aus, als es nach strenger Rentenberechnung sein dürfte. Dieses Wahlgeschenk werden die Ruheständler am Ende selbst bezahlen müssen: Die Faktoren, die sich auf die Rente dämpfend auswirken, sind nicht aufgehoben, sondern nur aufgeschoben. Wenn nun in den kommenden Jahren die Rentenerhöhungen ohnehin wieder mager ausfallen, weil die Arbeitslosigkeit hoch ist und die Löhne auf Talfahrt sind, dann droht den Rentnern erneut Nullrunde um Nullrunde. Für die Rentenpolitik ist ein Domino-Effekt in Sicht: Nachdem die Politiker einmal umgefallen und aus der Disziplin ausgebrochen sind, werden sie unter dem Druck stehen, erneut Rentenerhöhungen zuzustimmen, für die das Geld nicht verdient wird. Es ist dringend geboten, zu einer Rentenpolitik der Vernunft zurückzukehren, die bei der Rente mit 67 allen Protesten standhält und nur Wohltaten verteilt, die auch erwirtschaftet werden.
Quelle: Rheinische Post