Neue OZ: Die Preisspirale dreht sich weiter
Archivmeldung vom 22.12.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSteigende Gaspreise gehörten lange zum Jahreswechsel wie das Feuerwerk zu Silvester. Ebenso wie der scheinbar unvermeidliche Familienkrach an den Festtagen und der fehlende Schnee zu Weihnachten mussten die Verbraucher in der Vergangenheit einen satten Preisaufschlag befürchten. Egal, bei welchem Anbieter sie unter Vertrag standen.
Dieser Automatismus scheint jetzt durchbrochen. Ein Teil der Energieversorger wird die Gaspreise erneut anheben, fast ebenso viele werden sie senken. Grund sind die immer unterschiedlicheren Beschaffungsstrategien der Wettbewerber. Der Energiemarkt ist zu einem hochkomplexen System geworden.
Während einige Anbieter auf Nummer sicher gehen und langfristige Verträge mit ihren Gaslieferanten schließen, setzen insbesondere kleinere Versorger auf schnelle Einkäufe. Sie versuchen so, den Zeitpunkt für einen besonders günstigen Preis abzupassen. Eine ausgefeilte Beschaffungsstrategie ist deshalb für jeden Energieversorger überlebensnotwendig.
Verbraucher können von diesem Wettbewerb kurzfristig profitieren. Sie müssen lediglich bereit sein, bei Preiserhöhungen den Lieferanten zu wechseln. Wer aber glaubt, die steigende Preisspirale aufhalten zu können, wird sich täuschen. Der Hunger der Welt nach Öl und Gas wird weiter steigen - und der Preis mit ihm.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung