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Rheinische Post: Marine muss handeln

Archivmeldung vom 07.05.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.05.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Es war ein überwältigender Empfang für die heimkehrende "Gorch Fock" gestern in Kiel und zugleich ein klares Votum Tausender Menschen: Das schmucke weiße Segelschiff der Deutschen Marine muss im Dienst bleiben. Wohl noch nie hat die Bundeswehr eine derart große öffentliche Sympathiekundgebung erlebt.

Doch der volksfestähnliche Jubel macht auch nachdenklich, wurde doch die Ausbildungsfahrt unter tragischen Umständen abgebrochen: Eine junge Soldatin starb, ein Kapitän geriet wahrscheinlich zu Unrecht ins Zwielicht, die sich wehrlos fühlende Stammbesatzung sah sich als Menschenschinder und sogar Sextäter diffamiert, und eine ganze Kadetten-Generation geriet in den Verdacht, unsportlich und mimosenhaft zu sein. Die Aufklärung der angeblichen Skandale und Missstände rund um das Segelschulschiff lässt viel zu lange auf sich warten. So sollte der Marineführung der gestrige Empfang der Bevölkerung Mahnung sein: Der tödliche Unfall muss endlich ebenso zügig in allen Details aufgeklärt und öffentlich gemacht werden wie die zahlreichen Vorwürfe gegen die Ausbilder. Außerdem gilt es, die Sicherheit für die künftigen Kadetten deutlich zu erhöhen. Nur so ist die "Gorch Fock" zu retten.

Quelle: Rheinische Post

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