Lausitzer Rundschau: Die Konsequenzen aus der Prognose des UN-Klimarates Unsere Auslaufmodelle
Archivmeldung vom 03.02.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEs beruhigt, wenn sich auf die düsteren Prognosen der Klimaforscher hin jetzt Versicherungskonzerne melden und energische Maßnahmen verlangen. Damit signalisieren sie, dass der Schutz der natürlichen Umgebung der Menschheit alles andere als eine Schnapsidee von wirklichkeitsfremden Idealisten ist.
Die ungebremste
Erwärmung der Erdatmosphäre wird solch gravierende Auswirkungen
haben, dass spätes Gegensteuern bislang undenkbare Kosten verursachen
könnte.
Zweierlei unterscheidet den menschlich verursachten Klimawandel vom
bisherigen Wechsel von Warm- und Eiszeiten. Er vollzieht sich in
vergleichsweise ungeheurer Schnelligkeit und er trifft auf
Zivilisationen, die sich so organisierten, als würde es keine
tiefgreifende Veränderungen geben. Wenn aber beispielsweise der
Meeresspiegel in wenigen Jahrzehnten merklich ansteigt, bedroht dies
die Lebensgrundlagen ganzer Nationen. Dass diese Gefahr präzise und
wissenschaftlich wohlbegründet beschrieben wurde, hat noch nicht zu
den notwendigen Reaktionen geführt. Dies aber wird sich genauso
rapide ändern wie das Klima selbst. Die Menschheit ist durchaus
lernfähig. Den Politikern ist daher zu empfehlen, dass sie dem
gesellschaftlichen Bewusstsein nicht allzu sehr hinterherlaufen. Denn
ihre Wähler werden allen Unkenrufen zum Trotz genauso schnell und
brutal reagieren wie das Wetter.
Tatsächlich ist beim Klimaschutz heute schon und ganz unabhängig vom
Blick auf die anderen vieles an guten Initiativen denkbar. Mit dem
Schadstoffausstoß ist auch die technologische Fähigkeit gewachsen,
Energieeinsatz effektiver zu steuern. Es gibt auf die Begrenztheit
der Rohstoffe wie auf die drohende Katastrophe im Kern durchaus eine
Antwort: Jeder denkbare Weg zur Verringerung des Energiebedarfs muss
zur Pflicht werden.
Was nun die eigenen Hausaufgaben betrifft, so ruht sich die
Bundesrepublik derzeit auf den guten Zensuren der Vergangenheit aus.
Die aber gab es geschenkt im Verbund mit der Stilllegung weiter Teile
der ostdeutschen Industrie. Die wirkliche Kraftanstrengung steht auch
Deutschland noch bevor. Wer allerdings gleich bei den ersten milden
Hinweisen auf Handlungsmöglichkeiten den Untergang der deutschen
Autoindustrie beschwört, hat nichts verstanden. Die Zeit der
Autokanzler/innen und der Stromkonzernumweltminister ist endgültig
vorbei.
Quelle: Pressemitteilung Lausitzer Rundschau