Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema Doping
Archivmeldung vom 22.04.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittRaten Sie mal, in welcher Personengruppe weltweit Asthma am stärksten verbreitet ist? Bei den Profiradsportlern. Woher man das weiß? Weil über die Hälfte dieser Extremausdauerathleten Ausnahmegenehmigungen für Asthma-Medikamente beantragt haben und bewilligt bekamen.
Und so in der Lage waren, legal zu dopen oder Dopingmittel zu verschleiern. Derzeit bastelt der Weltverband der Kicker an einer »Lex Fußball«. Die Fifa will das Meldegesetz für seine Sportler lockern. Ein Grund: Im Spiel mit dem runden Leder sei Doping unsinnig und daher sei ein so massiver Eingriff in die Freizeitgestaltung unangemessen. Dieses Argument ist so unausrottbar wie falsch. Weshalb ausdauer- und kraftsteigernde Substanzen im Fußball nichts bringen sollen, bleibt ein Geheimnis der Kick-Mediziner. Und warum es kein Betrug ist, wenn nicht alle elf, sondern nur drei Spieler betrügen, ebenso. Dann könnten sich ja auch Leichtathletikstaffeln vom Meldegesetz befreien lassen, denn wenn da nur einer . . . Die Welt-Anti-Doping-Agentur darf sich König Fußball nicht beugen. Denn mit welcher Argumentation kann sie sonst weitere Ausnahmeregelungen verhindern? Die gibt es übrigens seit gestern schon in Spanien. Da hat sich sogar ein echter König eingeschaltet. Der erließ ein »Dekret«, dass in der Zeit von 23 bis 8 Uhr nicht getestet werden darf. Na dann, gute Nacht!
Quelle: Westfalen-Blatt